Allen Behauptungen zum Trotz, gehört dieser Monat noch zum Winter. Aprilwetter bedeutet in Gimmelwald häufig nochmals Schneegestöber und kalte Temperaturen. Gleichzeitig blühen im Sefinental auch schon die ersten Mehlprimeln und Frühlingsenziane, und das Wetter kann auch schon frühlingshaft warm und freundlich sein.
An Ostern herrscht nochmals reger Betrieb in Mürren und Gimmelwald. Nach diesen Feiertagen schliessen die meisten Hotels in Mürren und Gimmelwald und öffnen erst zwischen Mitte Mai und Anfang Juni wieder. Es wird ruhig im Dorf und die Einheimischen sind mehrheitlich unter sich. Viele, die ihr Auskommen im Tourismus finden, verreisen Ende April selber in die Ferien. Auch die Schilthornbahn, die Lebensader unseres Dorfes, kommt zum Stillstand. Mit der alljährlichen Revision der Bahn kommt in der Regel auch das winterliche Wetter zurück. Während der Revision wird die Bahn auf Herz und Nieren überprüft, und dank dieser Arbeit läuft die Bahn während dem Rest des Jahres ohne grössere Zwischenfälle. Trotz der Revision (sie dauert in der Regel eine Woche) ist Gimmelwald immer erreichbar. In dieser Zeit fährt man von Stechelberg mit der steilen Transportseilbahn direkt nach Mürren. Dort steigt man in einen Kleinbus um, der in 20 Minuten nach Gimmelwald hinunterfährt. Kaum ist die Revision vorbei und die Gondel fährt wieder wie gewohnt gibt es auch wieder Tagesausflügler im Dorf.
Als Gast erhält man im April einen einzigartigen Einblick ins Dorfleben. Während sich im Sommer viele Touristen in unserer Gegend aufhalten, hat man jetzt Gimmelwald für sich. Für die Landwirte beginnt das neue Jahr. Die ganze Familie geht mit Rechen und Kesseln «bewaffnet» auf die Felder. Steine und Laub vom letzten Herbst werden von den Feldern entfernt. Die Männer führen die Jauche aus und reparieren die Zäune.